Was bleibt? Spurensuche im Leben der Schwestern Loewenthal
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Von und mit Jürgen Friedrich Jürgen Friedrich (Förderschulrektor, ehrenamtlich in der Seniorenarbeit, diakonischer- und Predigtdienst in der Evangelisch-Reformierten Landeskirche) und Gabriele Friedrich-Ritscher (Enkelin der jüngsten
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Von und mit Jürgen Friedrich
Jürgen Friedrich (Förderschulrektor, ehrenamtlich in der Seniorenarbeit, diakonischer- und Predigtdienst in der Evangelisch-Reformierten Landeskirche) und Gabriele Friedrich-Ritscher (Enkelin der jüngsten Schwester Susanne Ritscher, geb. Loewenthal, Förderschullehrerin, hat zahlreiche Tastbilderbücher für ihre SchülerInnen an der Förderschule G (Geistige Entwicklung) hergestellt, ehrenamtlich in der Seniorenarbeit) sind zusammen mit Frau Dr. Ingeborg Leuchs (Tochter von Susanne Ritscher) und Wolf Ritscher Gründungsmitglieder des Vereins „Lebenswerk Käthe Loewenthal e.V.“.
Neben den Werken von Käthe Loewenthal werden Fotografien ihrer Schwestern Agnes Schaefer sowie eine Auswahl von Arbeiten Susanne Ritschers gezeigt. Im Zentrum der Ausstellung steht die 1878 in Berlin geborene Käthe Loewenthal, die ihre künstlerische Ausbildung konsequent vorantrieb und zwischen 1890 und 1914 bei Ferdinand Hodler, Leo von König und Adolf Hölzel studierte. Der Großteil ihres Werkes fiel im Zweiten Weltkrieg einem Bombenangriff zum Opfer. Ihr eindrückliches Landschaftswerk ist vorrangig in Pastellen und Aquarellen überliefert. Die zahlreichen Berglandschaften und Meeresbilder zeugen von der intensiven Auseinandersetzung mit den modernen Kunstströmungen ihrer Zeit und deren eigenwilliger Rezeption.
Agnes Schaefer, die vier Jahre jüngere Schwester Käthe Loewenthals, lebte von 1909 bis 1919 in Hellerau in Dresden, einem Zentrum der Reformbewegung in Deutschland. Um das Studium ihrer Kinder finanzieren zu können, wanderte sie 1923 nach Griechenland aus. Im Herbst 1933 brach Agnes Schaefer in die Berge Griechenlands auf und kehrte nicht mehr zurück. Es wird vermutet, dass die Verzweiflung über die Machtergreifung der Nationalsozialisten in der Heimat ihren Lebensmut gebrochen hatte und sie sich selbst das Leben nahm.
Die jüngste Schwester Susanne Ritscher, geboren 1886, studierte Malerei in München und baute sich sehr früh ihre eigene künstlerische Existenz auf. Nach ihrer Heirat 1915 und der Geburt ihrer beiden Kinder betätigte sich Susanne Ritscher kaum noch künstlerisch. Als sie 1944 deportiert werden sollte, tauchte sie nach einer Warnung mithilfe ihrer Kinder unter. Sie täuschte einen Suizid vor und überlebte – als einzige der drei Schwestern – auf einem Bauernhof bei Zwiefalten auf der Schwäbischen Alb. Später begann sie wieder zu malen, pflegte ihre Kunst jedoch mehr im privaten Rahmen.
Die Ausstellung findet in der Ausstellungshalle des Forum Gestaltung statt und der Eintritt ist frei.
Zeit
25. Februar 2025 19:30 - 21:00(GMT+01:00)
Ort
Forum Gestaltung
Brandenburger Str. 10, 39104 Magdeburg