LAMSA hat im Rahmen des Projekts „Partizipation ohne Wahlzettel“ zum zweiten Mal Probewahlen für Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft abgehalten. Die Probewahlen wurden kurz vor den offiziellen Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt durchgeführt.

Teilnehmen durften alle Menschen über 18 Jahre, die zwar einen festen Wohnsitz in Sachsen-Anhalt haben, aber nicht an den Landtagswahlen teilnehmen dürfen, weil sie keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Mittlerweile leben hier 90.000 Menschen. Sie arbeiten, zahlen Steuern und sind Betroffene der politischen Entscheidungen. Trotzdem sind sie aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft von den Wahlen ausgeschlossen.

Mit den Probewahlen verbindet sich auch eine politische Forderung: Es ist an der Zeit, allen Menschen, die in Sachsen-Anhalt ansässig sind, das Wahlrecht zu erteilen.

Die Grafik von LAMSA zeigt deutlich das Ergebnis. Auch die Bevölkerung ohne deutsche Staatsbürgerschaft sprach sich mehrheitlich mit 37  Prozent der Stimmen für die CDU aus. Die SPD, die Linke und die Grünen folgten mit etwas Abstand mit 21, 19 und 18 Prozent der Stimmen. Die Afd, die bei den Landtagswahlen viele Stimmen für sich gewinnen konnte, war bei Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft nicht beliebt. Diese und andere Parteien machten insgesamt nur fünf Prozent der Stimmen aus.